Meisterklasse
Kammerspiel von Terrence McNally
Theater Magdeburg
Premiere: 17. Januar 2020
Theater Magdeburg
Premiere: 17. Januar 2020
Photo © Andreas Lander
Inszenierung:
Musikalische Leitung: Bühne/Kostüme: Dramaturgie: |
Ulrich Wiggers
Jovan Mitic-Varutti/Justus Tennie Leif-Erik Heine Laura Busch |
Photos © Andreas Lander
Über das Stück
Die Opernsängerin Maria Callas gilt als unerreichte »Primadonna assoluta« des 20. Jahrhunderts. Auf der Bühne feierte sie die größten Triumphe, für die sie an die Grenze ihres stimmlichen und seelischen Vermögens ging. Privat erlitt sie umso mehr Niederlagen. Die skandalträchtige Amour fou mit dem Milliardär Aristoteles Onassis, der sie für Jackie Kennedy verließ, endete tragisch. Durch die Hetzjagd der Klatschpresse gedemütigt, zieht sie sich schließlich von der Bühne zurück. Zweimal die Woche unterrichtet sie noch an der Juilliard School. Drei junge Sänger*innen besuchen in Terrence McNallys Stück Callas’ Meisterklasse und bekommen ihre absolute Hingabe, aber auch ihre Launenhaftigkeit zu spüren. In Momenten der Erinnerung badet die Primadonna dabei nicht nur in Glanzmomenten ihrer Karriere.
McNally war selbst Dozent für Szenisches Schreiben an der Juilliard. Eines Tages schlich er sich in eine Meisterklasse der Sängerin Leontyne Price. Beeindruckt von der Theatralik, die sich ihm dabei bot, kam ihm die Idee, der von ihm verehrten Maria Callas auf diese Weise mit einem Stück zu huldigen. Die Produktion entsteht spartenübergreifend in Zusammenarbeit von Schauspiel und Oper. In dem so berührenden wie komischen Porträt, das Glanz und dunkle Seiten des Opernstars zeigt, zieht Iris Albrecht als Diva alle Register ihres Könnens und junge Sänger*innen des Opernhauses spielen ihre Gesangsstudent*innen.
McNally war selbst Dozent für Szenisches Schreiben an der Juilliard. Eines Tages schlich er sich in eine Meisterklasse der Sängerin Leontyne Price. Beeindruckt von der Theatralik, die sich ihm dabei bot, kam ihm die Idee, der von ihm verehrten Maria Callas auf diese Weise mit einem Stück zu huldigen. Die Produktion entsteht spartenübergreifend in Zusammenarbeit von Schauspiel und Oper. In dem so berührenden wie komischen Porträt, das Glanz und dunkle Seiten des Opernstars zeigt, zieht Iris Albrecht als Diva alle Register ihres Könnens und junge Sänger*innen des Opernhauses spielen ihre Gesangsstudent*innen.
Photo © Andreas Lander
Besetzung
Maria Callas
Sopran 1 Sopran 2 Tenor Pianist |
Iris Albrecht
Hyejin Lee Marijana Mladenov Anders Kampmann Jovan Mitic/Justus Tennie |
Photo © Andreas Lander
Presse
Idol zum Leben erweckt/ Meisterklasse - Ein Abend über Maria Callas in Magdeburg
„Keinen Applaus! Wir sind hier nicht im Theater. Das ist ein Unterrichtsraum. Hier wird gearbeitet.“
Damit sind die Fronten geklärt, noch ehe die Callas (Iris Albrecht) richtig auf der Bühne – die ja eigentlich keine ist, denn wir sind ja nicht im Theater – angekommen ist. Hart wirkt sie, vom Leben, seinen vielen Kämpfen und Enttäuschungen und von viel harter Arbeit mit Entsagungen, Rückschlägen und wieder Kämpfen gezeichnet. Und ohne viel Umschweife mustert sie die Menschen, die sich auf den wenigen Stuhlreihen im Foyer des Magdeburger Schauspielhauses versammelt haben – intensiv, prüfend und ein kleines bisschen abfällig – und macht sehr deutlich, was man von dieser „Meisterklasse“ zu der sie sich gnädig hat überreden lassen, zu erwarten hat. (...) Inszeniert wird dieses emotionale Kammerspiel von Ulrich Wiggers, der sonst eher für seine großen und üppigen Musicalinszenierungen bekannt ist. Mit „Meisterklasse“ hat er sich, so sagt er selbst, einen Wunsch erfüllt. Und er beweist einmal mehr, dass er ein Meister der Figurenführung ist. In einem kleinen, intimen Theaterraum, mit minimaler Ausstattung und Bühnenbild (Leif-Erik Heine) und nur fünf Darstellern hat er eine Inszenierung geschaffen, die auch nach Verlassen des Theaters noch lange nachhallt.
AmoneA., amonea-musicalworld.de, 22.01.2020
Theatererlebnis der Sonderklasse
Diese Ambivalenz zwischen der eigenen Selbstüberhöhung und der gleichzeitigen Abhärtung der Sänger gegenüber den Gefahren, die Erfolg und Misserfolg mit sich bringen, bietet Iris Albrecht so grandios dar, dass man einfach vergisst, dass dies Theater ist. Sie spielt hier nicht nur eine Rolle, eine andere Person, sie lebt sie. Jeder Satz, jede Geste ist so authentisch, wie sie nur sein kann, wenn die Erfahrungen, die Ängste, die Hoffnungen und die Erfolge eines Künstlerdaseins auch die eigenen sind..
Rolf-Dietmar Schmidt, Voksstimme, 20.01.2020
„Keinen Applaus! Wir sind hier nicht im Theater. Das ist ein Unterrichtsraum. Hier wird gearbeitet.“
Damit sind die Fronten geklärt, noch ehe die Callas (Iris Albrecht) richtig auf der Bühne – die ja eigentlich keine ist, denn wir sind ja nicht im Theater – angekommen ist. Hart wirkt sie, vom Leben, seinen vielen Kämpfen und Enttäuschungen und von viel harter Arbeit mit Entsagungen, Rückschlägen und wieder Kämpfen gezeichnet. Und ohne viel Umschweife mustert sie die Menschen, die sich auf den wenigen Stuhlreihen im Foyer des Magdeburger Schauspielhauses versammelt haben – intensiv, prüfend und ein kleines bisschen abfällig – und macht sehr deutlich, was man von dieser „Meisterklasse“ zu der sie sich gnädig hat überreden lassen, zu erwarten hat. (...) Inszeniert wird dieses emotionale Kammerspiel von Ulrich Wiggers, der sonst eher für seine großen und üppigen Musicalinszenierungen bekannt ist. Mit „Meisterklasse“ hat er sich, so sagt er selbst, einen Wunsch erfüllt. Und er beweist einmal mehr, dass er ein Meister der Figurenführung ist. In einem kleinen, intimen Theaterraum, mit minimaler Ausstattung und Bühnenbild (Leif-Erik Heine) und nur fünf Darstellern hat er eine Inszenierung geschaffen, die auch nach Verlassen des Theaters noch lange nachhallt.
AmoneA., amonea-musicalworld.de, 22.01.2020
Theatererlebnis der Sonderklasse
Diese Ambivalenz zwischen der eigenen Selbstüberhöhung und der gleichzeitigen Abhärtung der Sänger gegenüber den Gefahren, die Erfolg und Misserfolg mit sich bringen, bietet Iris Albrecht so grandios dar, dass man einfach vergisst, dass dies Theater ist. Sie spielt hier nicht nur eine Rolle, eine andere Person, sie lebt sie. Jeder Satz, jede Geste ist so authentisch, wie sie nur sein kann, wenn die Erfahrungen, die Ängste, die Hoffnungen und die Erfolge eines Künstlerdaseins auch die eigenen sind..
Rolf-Dietmar Schmidt, Voksstimme, 20.01.2020