ANATEVKA
Mit ausdrücklicher Genehmigung von Arnold Perl
Produziert 1964 für die Bühne in New York von Harold Prince
Originalproduktion inszeniert und choreografiert von Jerome Robbins
In einer Neuinszenierung von Ulrich Wiggers
Domstufen-Festspiele in Erfurt
Premiere: 02. August 2024
Produziert 1964 für die Bühne in New York von Harold Prince
Originalproduktion inszeniert und choreografiert von Jerome Robbins
In einer Neuinszenierung von Ulrich Wiggers
Domstufen-Festspiele in Erfurt
Premiere: 02. August 2024
Photo © Leif-Erik Heine
Inszenierung:
Musikalische Leitung: Bühnenbild: Kostümbild: Choreografie: Videodesign: Dramaturgie: Choreinstudierung |
Ulrich Wiggers
Clemens Fieguth Leif-Erik Heine Julia Reindell Kati Heidebrecht Bonko Karadjov Larissa Wieczorek Markus Baisch |
Photos © Leif-Erik Heine
Über das Stück
Tevje, der jüdische Milchmann aus dem osteuropäischen Schtetl Anatevka, hält viel auf Traditionen, denn sie bieten ihm Halt und Verlässlichkeit. Doch seine eigensinnigen Töchter beginnen, sich zu emanzipieren und wollen sich ihre Ehemänner selbst aussuchen, statt den Empfehlungen der Heiratsvermittlerin zu folgen. Außerdem brechen unsichere Zeiten über die Dorfgemeinschaft herein: Den jüdischen Bewohnern drohen Vertreibung und Pogrome durch die Truppen des russischen Zaren. Dass Tevjes drittälteste Tochter sich ausgerechnet in einen der russischen Soldaten verliebt hat, macht die Sache nicht leichter: Die Familie droht auseinanderzubrechen und in alle Winde zerstreut zu werden …
Photos © Leif-Erik Heine
Besetzung
Tevje:
Golde: Zeitel: Hodel: Chava Sprintze: Bielke: Jente/Oma Zeitel/Fruma-Sara Mottel: Perchik: Lazar Wolf: Fedja/Ensemble: Mendel/Ensemble Awram: Erster Russe/Nachum/Ensemble: Rabbi: Motschach: Wachtmeister; Sascha/Ensemble: Jussel/Zweiter Russe/Ensemble: Dritter Russe: Schandel: Ensemble: |
Ks. Máté Sólyom-Nagy, Rainer Zaun
Ks. Katja Bildt, Brigitte Oelke Daniela Gerstenmeyer, Melanie Böhm Hannah Miele Gioia Heid Liselotte Besel, Mirjam Bezzel, Mia Julie Maraz Frida Baltahge, Anna Maria Richter, Mariella Lotta Sauter Gudrun Schade Bosse Vogt Denis Riffel Ks. Jörg Rathmann Hector Mitchell-Turner Jusstus Schmeck Thomas Keiner Florian Wugk Christoph Dyck Dirk Biedritzky Dmitry Ryabchikov Sandro Wenzing Davide Venier Yevhenii Dunduk Astrid Thelemann, Katharina Walz Sevak Avagyan, Melanie Böhm, Clara Marie Hendel |
Photos © Daniel Lagerpusch
Presse
Unter die Haut gehende Inszenierung
Aber das Regie-Team um Ulrich Wiggers verzichtet darauf, diese Aktualität in der Inszenierung plakativ zur Schau zu stellen und hält sich, was die Kostüme von Julia Reindell, die Requisiten und die Personenregie betrifft, an einen recht klassischen Zugang zu dem Werk. Für das Bühnenbild von Leif-Erik Heine werden die
Möglichkeiten, die die Domstufen als Spielstätte bieten, voll ausgenutzt. Im Hintergrund befindet sich eine riesige umgekippte Milchkanne, die die Milch über die Domstufen verschüttet hat. Ein Loch in der Milchkanne deutet an, dass der Sturz der Kanne wohlnicht einem Unfall, sondern einer Gewehrkugel geschuldet ist, was die Gewalt, die die Juden zu nahezu jeder Zeit erfahren haben, zeigt….Neben der unter die Haut gehenden Inszenierung lässt
auch das absolut spielfreudige Ensemble keine Wünsche offen…. FAZIT: Die Geschichte des Milchmanns Tevje rührt in der Inszenierung von Ulrich Wiggers zu Tränen und wird vom Ensemble auf den Domstufen großartig umgesetzt.
Thomas Molke - Online Musik Magazin 03.08.2024
Regisseur Ulrich Wiggers und Bühnenbildner Leif-Erik Heine haben sich einen Handlungsort ausgedacht bzw. gestaltet, der, wie stets in Erfurt, die ganze Tiefe und Höhe der imposanten Domtreppe ausnutzt…..Zum Glück versagt sich die Inszenierung von Ulrich Wiggers jegliche Anspielungen auf die Gegenwart, die je nach politischer Überzeugung sehr unterschiedlich aufgenommen werden könnten…
Martin Köh- Art5drei online 5.8.24
Ein Hauch von Broadway weht über den Domplatz…
Doch dann setzen Wiggers und Videodesigner Bonko Karadjov ein Bild von atemberaubender poetischer Kraft. Chava (Gioia Heid), die dritte Tochter, hat eigenmächtig den russischen Christen Fedja (Hector Mitchell-Turner) geheiratet. ,Der ist keiner von uns!" hatte der Papa gewarnt und vergeblich den eklatanten Traditionsbruch zu verhindern versucht…der Winter des Lebens hat ihn erreicht, und Schneeflocken rieseln, auf Hauswände und den Milchsee projiziert, mitten im Hochsommer herab!… Und Schweigen tritt ein, das Publikum ist tief berührt. Dieser Moment der Nachdenklichkeit, diese kostbare Katharsis markiert, noch bevor der Beifall beginnt, den wundervollen Erfolg der Erfurter Produktion. Wann hätte man dergleichen je bei den Domstufen-Festspielen erlebt?
Wolfgang Hirsch - TA/TLZ 05.08.2024
Suche nach Toleranz, Identität und Selbstbestimmung
Die Suche nach Toleranz, Identität und Selbstbestimmung ist für Wiggers das entscheidende Merkmal, das über die erzählte Geschichte hinausweist und
die Sinnhaftigkeit dieser Arbeit klar in den Vordergrund schiebt.
Lutz Hesse - Musical today
Aber das Regie-Team um Ulrich Wiggers verzichtet darauf, diese Aktualität in der Inszenierung plakativ zur Schau zu stellen und hält sich, was die Kostüme von Julia Reindell, die Requisiten und die Personenregie betrifft, an einen recht klassischen Zugang zu dem Werk. Für das Bühnenbild von Leif-Erik Heine werden die
Möglichkeiten, die die Domstufen als Spielstätte bieten, voll ausgenutzt. Im Hintergrund befindet sich eine riesige umgekippte Milchkanne, die die Milch über die Domstufen verschüttet hat. Ein Loch in der Milchkanne deutet an, dass der Sturz der Kanne wohlnicht einem Unfall, sondern einer Gewehrkugel geschuldet ist, was die Gewalt, die die Juden zu nahezu jeder Zeit erfahren haben, zeigt….Neben der unter die Haut gehenden Inszenierung lässt
auch das absolut spielfreudige Ensemble keine Wünsche offen…. FAZIT: Die Geschichte des Milchmanns Tevje rührt in der Inszenierung von Ulrich Wiggers zu Tränen und wird vom Ensemble auf den Domstufen großartig umgesetzt.
Thomas Molke - Online Musik Magazin 03.08.2024
Regisseur Ulrich Wiggers und Bühnenbildner Leif-Erik Heine haben sich einen Handlungsort ausgedacht bzw. gestaltet, der, wie stets in Erfurt, die ganze Tiefe und Höhe der imposanten Domtreppe ausnutzt…..Zum Glück versagt sich die Inszenierung von Ulrich Wiggers jegliche Anspielungen auf die Gegenwart, die je nach politischer Überzeugung sehr unterschiedlich aufgenommen werden könnten…
Martin Köh- Art5drei online 5.8.24
Ein Hauch von Broadway weht über den Domplatz…
Doch dann setzen Wiggers und Videodesigner Bonko Karadjov ein Bild von atemberaubender poetischer Kraft. Chava (Gioia Heid), die dritte Tochter, hat eigenmächtig den russischen Christen Fedja (Hector Mitchell-Turner) geheiratet. ,Der ist keiner von uns!" hatte der Papa gewarnt und vergeblich den eklatanten Traditionsbruch zu verhindern versucht…der Winter des Lebens hat ihn erreicht, und Schneeflocken rieseln, auf Hauswände und den Milchsee projiziert, mitten im Hochsommer herab!… Und Schweigen tritt ein, das Publikum ist tief berührt. Dieser Moment der Nachdenklichkeit, diese kostbare Katharsis markiert, noch bevor der Beifall beginnt, den wundervollen Erfolg der Erfurter Produktion. Wann hätte man dergleichen je bei den Domstufen-Festspielen erlebt?
Wolfgang Hirsch - TA/TLZ 05.08.2024
Suche nach Toleranz, Identität und Selbstbestimmung
Die Suche nach Toleranz, Identität und Selbstbestimmung ist für Wiggers das entscheidende Merkmal, das über die erzählte Geschichte hinausweist und
die Sinnhaftigkeit dieser Arbeit klar in den Vordergrund schiebt.
Lutz Hesse - Musical today
Photos© Leif-Erik Heine
Photos© Leif-Erik Heine